Fragmente der Geschichte Hillerse
Vorab eine Spende von Michael Neubert:
Hillerse 1947, Blick von der Okerbrücke auf die Hauptstrasse
Heute Gasthof Hillerser Hof mit 1000jähriger(Gerichts-)eiche
Eine Spende von Björn Voges:
(von einer alten Postkarte abgescannt)
Hier steht der Glockenturm noch
auf der anderen Seite der Kirche.
Quelle: Dr. Knacke/Gerhard Pahls (17.07.00)
Gedicht über die Post Hillerse
Dieses Gedicht wurde vom Vater von Herrn Pahls (Maintal) zu besonderen Anlässen vorgelesen.
Als er nun im Internet den Ort Hillerse fand, sendete er mir es per Mail zu.
Vielleicht findet diese Beispiel ja Nachahmer und es wird noch weiteres
Material -gefunden- !
Ich freue mich über alles authentische: Bilder, Texte, Geschichten, Gedichte usw.
Vielen Dank an Herrn Pahls für die Übermittlung.
Als Urheber dieses Gedichtes wurde mir Herr Dr. Knacke genannt.
GEDICHT ÜBER DIE POST HILLERSE
von Dr.Ernst Knacke
Von Rietze auf dem Ross des Stahles,
naht sich der Postschaffner W.Pahls.
Mit Eifer sieht sein Aug' entlang,
an jedem Kupferleitungsstrang.
Soweit er läßt die Blicke schweifen,
nichts ist gerissen, keine Schleifen.
Und er spricht mit Befriedigung,
na, hier ist alles schön in Schwung.
In Hillerse um Punkt acht,
mit seinen Zossen halt er macht,
und geht mit großem Tatendrang
sofort an seinen Klappenschranck.
Inzwischen naht sich auch behend
Herr Brennecke der Postagent.
Bei seinen Truppen sehr beliebt,
doch heute morgen schwer betrübt.
Er spricht : " Ich muß es ja gestehen,
es könnt mir heute besser gehen.
Geburtstag haben wir gefeiert
und dabei feste einen gefeuert,
auch ich kam dabei sehr in Schwung,
stieß an die Kulmbacher Hochspannung.
Es ist betrüblich , weh und ach,
dieser verfluchte nächste Tag. "
Übrigens Herr Pahls haben Sie gehört,
Kemmer Rolfsbüttel ist gestört.
Laut darf der Pahls nicht murren,
man hört ihn innerlich nur knurren.
Und er notiert mit leisem Fluch,
den Fall im Störungstagebuch.
Inzwischen naht mit Kutsch' und Pferde
Kruse, Postschaffner aus Leiferde.
Er ist ein grundsolider Mann,
der auch mal einen heben kann.
Ist mal im Magen ihm nicht richtig,
so regelt er es tüchtig.
Zuerst wird alles aufnotiert,
dann wird der ganze Mist sortiert.
Als erstes wird Hillerse bestellt,
dann geht es hin, weit übers Feld.
Herr Kruse kommt da in ein Land
das Volkse Dalldorf wird genannt.
Er fährt mit großem Herzeleid
stets hin zu jener Bauligkeit,
die einstmals war ein Spirituswerk,
Inhaber August Rautenberg.
Er seufzt, einst trank ich hin und wieder,
vom edlen Schnaps hier einen Liter.
Nun liegt der Brennbetrieb so still,
hart ist es , doch wie Gott es will.
Nach der Erledigung der Zustellung,
da fährt Herr Pahls auf Störung.
Man sieht ihn an den Stangen steigen,
als tanzt er einen Blumenreigen.
Und bald meldet er hochbeglückt,
die Leitung Kemmer ist geflickt.
Sich zu erholen kehrt er dann
wohl bei dem "Deutschen Albert" ein.
Er trinkt dort, es ist ihm schnurze,
ob Große, Kleine, Lange, Kurze.
Schon oft ist es dabei malheurt,
die Leitung gut, der Pahls gestört.
Doch oft passierst natürlich nicht,
treu tut ein jeder seine Pflicht,
so daß sich guten Rufs erfreut,
die Post Hillerse weit und breit.
Aufgezeichnet von :
Wilhelm Pahls, Posthauptschaffner a.D.
Krausenstraße 6 A, 3000 Hannover
ca. 1980