2576 Stunden für Hillerser Vereinshaus

27 Ehrenamtliche haben das alte Feuerwehrhaus für das Dorf umgebaut - gestern wurde es eröffnet.

Von Erik Westermann


Der harte Kern: Diese sieben haben jeweils über 100 Arbeitsstunden geleistet, um das Haus der Vereine zu schaffen. Vorneweg: Heiner Pahlmann(vorne links), Vorsitzender des Trägervereins, und Bauleiter Rolf Schulze (vorne rechts).
Rund 70 Gäste kamen aus dem Applaudieren kaum mehr heraus: So lang war die Liste der Hillerser, die sich ehrenamtlich engagiert hatten. 27 von ihnen haben dem Ort ein eigenes Gemeinschaftshaus verschafft. Ein besonderer Ort, ein besonderes Engagement, betonte Bürgermeister Detlef Tanke. Am Freitagnachmittag wurde das Haus eröffnet.

2576 Stunden investierten die Ehrenamtlichen in den Umbau des alten Feuerwehrhauses, das an das Rathaus grenzt. "Damit haben sie ungefähr 115.000 Euro für die Gemeinde erarbeitet", errechnete Erster Samtgemeinderat und Gemeindedirektor Eckhard Montzka.

"Dieses Projekt kann sicherlich auch ein Vorbild für andere Orte sein."

Detlef Tanke, Bürgermeister

Mit Unterstützung einiger Firmen und komplett in Eigenregie hatten die Helfer mit dem Vorsitzenden des Trägervereins Heiner Pahlmann den Umbau bewerkstelligt.

Ein Vorbild für andere Gemeinden nannte Tanke das - und zeichnete den harten Kern der Helfer gleich als diesjährige Hillerser Ehrenamtliche des Jahres aus.

Anlass für den Umbau war, dass die Grundschule den bislang von der Dorfgemeinschaft genutzten Raum für den Ganztagsbetrieb braucht. Zwar steht er künftig noch am Abend als Sportraum zur Verfügung, aber Blutspenden des Roten Kreuzes (DRK) würde das etwa kaum mehr zulassen, schilderte Pahlmann. So entstand bei ihm, dem DRK-Ortsvorsitzenden, die Idee, das seit 3,5 Jahren leerstehende Gebäude umzunutzen.

Auch Bürgermeister Tanke ließ sich nach anfänglicher Skepsis überzeugen.
Das ehemalige Hillerser Feuerwehrhaus gestalteten die Ehrenamtlichen in 2576 Stunden um. Das Gebäude wurde vollständig entkernt.
Heiner Pahlmann (links) und Rolf Schulze (rechts) übergeben den Schlüssel an Gemeindedirektor Eckhard Montzka und Bürgermeister Detlef Tanke. Fotos:©Westermann
Die Gemeinde stellte 250.000 Euro zur Verfügung - unter der Voraussetzung, dass die Ehrenamtlichen auch gleich das angrenzende Rathaus mit instandsetzen. Das ist abgeschlossen - und alle Hillerser zeigten sich angetan vom neuen Domizil.

Das soll jedoch nicht als Dorfgemeinschaftshaus wie in anderen Orten funktionieren, betonte Tanke: Man wolle den Gaststätten im Ort eben keine Konkurrenz machen. Deshalb finden dort keine Privatfeiern statt - nur Vereine dürfen es nutzen. Statt Bier und Wein fließt dort also künfig höchstens Blut - aber das für einen guten Zweck. Nicht nur Heiner Pahlmann freute es sichtlich.

DER HARTE KERN

Ehrenamtliche des Jahres
wurden: Rolf Blickwede, Rolf Schulze, Ludwig Bögeholz, Horst Beergest, Heiner Pahlmann, Frank Jäger, Jürgen Feldmann.



Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 30.5.2015